Im südöstlichen Siegerland - genauer gesagt in Wilnsdorf - liegt der Schauplatz für eine Sage, die verschiedene Regionen für sich beanspruchen. Es ist die Sage um Wieland der Schmied.
Wieland der Schmied ist eine Gestalt der germanischen Heldensage und taucht in unterschiedlichen Erzähltraditionen auf. In der Nähe von Wilnsdorf soll der sagenumwobene Schmied Wieland nicht nur gelebt haben, sondern auch seinem kunstvollen Schmiedehandwerk nachgegangen sein. Deshalb trug Wilnsdorf in alter Zeit auch den Namen Wilandisdorf.
Das Umland von Wilnsdorf gehört zu den ältesten Erzaabbau - und Eisengewinnungsgebieten Europas, denn bereits 500 vor Christus haben hier die Kelten in sogenannten Laténeöfen im Wald Eisen erschmolzen und weiterverarbeitet.
In der Thidrexssage - eine altnordische Sage um Diedrich von Bern, schmiedet Wieland ein Schwert das er nach seinem Lehrer Mimir benannte. Die Klinge schmiedete er dreimal neu und nach jeder Fertigstellung tauchte er sie in das Wasser eines Baches und ließ von der Strömung ein immer größeres Büschel Wollfasern dagegentreiben, um dem König dessen Schärfe zu zeigen. Nach der ersten und zweiten Neufertigung zerfeilte er das Schwert vermischte die Späne mit Weizenmehl und gab das Gemisch Gänsen zu fressen, die drei Tage gehungert hatten. Anschließend erschmolz er aus dem Gänsekot das Eisen und schmiedete daraus ein kleineres aber scharferes Schwert. Nach der dritten Neufertigung war das Schwert so scharf, dass es ein drei Fuß dickes Wollbüschel zerschnitt, das im Bach gegen das Schwert trieb.
König Nidung wollte das Schwert besitzen, aber wiland nahm es unter dem Vorwand, er wolle noch eine kostbarere Scheide fertigen, mit in seine Schmiede.
Für den König schmiedete er ein anderes Schwert, das genauso aussah aber weniger scharfer war. Das Schwert Mimung gab er dann später seinem Sohn Wittig als dieser zum Hofe König Dietrichs von Bern ziehen wollte.