Im Balver Ortsteil Beckum, nahe dem Schloss Wocklum und durch dessen Besitzerfamilie initiiert und lange betrieben, befindet sich die heute museal genutzte Luisenhütte, eine Eisenhütte. Die Gegend war für den Betrieb eines solchen Werkes hervorragend geeignet. Abbauwürdiger Eisenstein befindet sich in unmittelbarer Nähe, Holz, welches zu Holzkohle veredelt wurde, lieferten die umgebenden Wälder und der nutzbare Wasserreichtum sorgte für den Antrieb, sprich Energie für die Wasserräder oder die Wasserkraft. Die Luisenhütte ist ein Beispiel sowohl für adeliges Unternehmertum als auch für unternehmerisch tätige Frauen. Adelige Familien nutzten, bzw. verpachteten ihre Regalien und Mutungsrechte vielfältig: Wasserrechte wurden benötigt zum Betrieb von Wassermühlen für verschiedenste Zwecke (Getreidemühlen, Sägemühlen, Hammerwerke, Papiermühlen etc.). Mutungsrechte auf eigenen Boden erschlossen Bergschätze, auch diese Aktivitäten wurden verpachtet oder selbst genutzt. Adelige Frauen gaben den Anstoß zu unternehmerischen Tätigkeiten bei denen sie selbst involviert waren. Im Falle der Abwesenheit der Ehemänner oder auch bei deren Ableben, mussten sie die Geschäfte weiterführen, entweder selbständig oder mit Hilfe von Verwaltern. Das Erbe musste auch für die Kinder erhalten bleiben.